Comics-/Multimedia-Journalismus

Während Multimedia-Journalismus inzwischen auch in Deutschland etabliert ist, klingt Comics-Journalismus noch immer exotisch. Ganz anders als z.B. in Frankreich, wo dieses Genre eine lange Tradition hat. Doch auch in Deutschland findet es zunehmend Eingang in journalistische Veröffentlichungen – und dafür gibt es gute Gründe.

Über Comics lassen sich Geschichten bildhaft erzählen, wobei die Stärken dieses Mediums in der Vereinfachung oder aber auch – z.B. bei Cartoons in der Überspitzung – liegen. Auch – und das war für mich der ausschlaggebende Grund – lassen sich schwierige Szenen in Comics bebildern, die mit Fotos fast unmöglich darzustellen sind, weil man beispielsweise die Würde von Menschen verletzen könnte oder weil die Szenen zu brutal sind – wie bei Attacken auf Menschen oder wenn man die verstümmelten Körper der Attacken-Opfer abbildet.

Doch Comics können viel mehr. Der Comics-Zeichner ist freier als ein Fotograf. Beim Fotograf werden richtigerweise strenge Kriterien angelegt, was Bildmanipulationen angeht. Bei Comics hingegen, da kann man einen Schatten im Gesicht weglassen und dadurch einen aussagekräftigen

Gesichtsausdruck darstellen. Comics, das ist Kunst. Und Kunst hat künstlerische Freiheiten. Diese Freiheiten jedoch zur Abbildung von realen Ereignissen einzusetzen, das wiederum ist die Kunst des Comics-Journalismus.

Ich arbeite mit dem Comic-Zeichner Marco Tibasima aus Dar Es Salaam, Tansania zusammen. Eine wunderbare Kooperation! Gemeinsam arbeiten wir aktuell an einer Graphic Novel über Albinismus.

Für diese Graphic Novel habe ich über einen Zeitraum von drei Jahren zahlreiche Interviews mit erfolgreichen Menschen mit Albinismus, vor allem in Tansania, geführt. Ihre beeindruckenden Lebenswege erzähle ich in meiner Multimedia Graphic Novel. Neben Text und Comics-Bildern arbeite ich auch mit Fotos und Videos.

Die Bilder auf dieser Seite geben einige „Behind-the-Scenes“-Einblicke in unsere Arbeit.

Comics-Bilder: gezeichnet von Marco Tibasima, teilweise auf Basis von Fotos von Björn Göttlicher, Ramadhan Pocha, Emmanuel Mathias Nhumba und Ramona Seitz

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